Inhaftierten Menschen ein kulturelles Erlebnis zu ermöglichen: dies ist das Ziel von Theater hinter Gittern. Der Alltag im Gefängnis ist extrem gleichförmig und für den gefangenen Menschen in außerordentlicher Weise fremdbestimmt. Er bietet wenig Reize; Langeweile und Beschäftigungslosigkeit sind allgegenwärtig. Dazu möchten wir mit unseren Angeboten – auch wenn dies nur in begrenztem Rahmen möglich ist – einen Gegenimpuls setzen.
Theater hinter Gittern bringt in aller Regel Kultur in verschiedenen Facetten von „draußen nach drinnen“. Wir unterstützen auch Vorhaben, bei denen die Inhaftierten selbst aktiv werden und z.B. in Hausbands Musik machen oder an Trommel- und Theaterworkshops teilnehmen. Viele von ihnen haben auch sonst nicht oft den Weg in ein Theater oder eine Literaturveranstaltung gefunden. In der abgeschlossenen Situation des Justizvollzuges besteht nun die Möglichkeit, sich –wenn auch nur selten – mit Kultur auseinander zu setzen.
Theater hinter Gittern ist eine Veranstaltungsreihe mit einer langen Tradition. Sie wurde im Jahr 1972 in privater Initiative gegründet und bis 1994 vom Frankfurter Bund für Volksbildung organisiert. Nach dessen Auflösung übernahm unser Verein 1995 die Organisation und Durchführung. Pro Jahr werden etwa 30 bis 35 Veranstaltungen in den verschiedenen hessischen Vollzugsanstalten durchgeführt.